KOMPOSITIONSWETTBEWERB 2010

Im Jahr 2010 wurde im Rahmen von Hof Klang der erste Kompositionswettbewerb ausgerufen.

Zwei Beiträge überzeugten durch ihre hohe handwerkliche Souveränität und Ausdrucksstärke:

Marios Joannou Elia mit seiner Komposition „272727“

und

Suk Joo Chang mit seiner Komposition „Insel“

Uraufgeführt werden die beiden Werke bei Hof Klang 2011 vom 7. bis 9. Juli 2011.

"272727 - For amplified string quartet" von Marios Joannou Elia

Home Marios Joannou Elia

Marios Joannou Elia studierte Komposition bei Adriana Hölszky am Mozarteum Salzburg sowie Musikwissenschaft an der Musikuniversität Wien.
Zahlreiche internationale Preise und Ehrungen, u.a., Counterpoint „Luciano Berio“ Erster Preis in New York, Kazimierz Serocki Erster Preis in Warschau, Witold Lutoslawski Erster Preis in Warschau, Edison Denisov Erster Preis in Moskau, BMW Preis der Musica Viva in München, Theodor Körner Kompositionspreis in Wien und „Artist of the Year“ 2010 in Zypern. Künstlerischer Leiter des Multimedia-Events „autosymphonic“ in Mannheim (2010-11), Initiator und Präsident der Oganisationskomitee des „New Works Festival“ in Southampton (2010), künstlerischer Assistent am Mozarteum Salzburg (2003-06).
Regelmäßig gelangen Elias Kompositionen von führenden Interpreten in wichtigen Konzertsälen, Theater- und Opernhäusern weltweit zur Aufführung.

Bewertung der Jury

Helena Tulve: Definitely the most professional and also most personal and challenging score, the composer has a wide spectrum of expression technically and musically.

Ekkard Klemm: Durch die Gegenüberstellung Solo-Violines vs. Trio und die Einbeziehung der Lautsprecher ist auch eine sehr interessante Ausführung im Hof oder einer anderen Räumlichkeit denkbar.

Claudia Herr: Reizvoll finde ich die verschiedenen Spielhaltungen der Streichinstrumente und das Sandpapier unterm Fuß. Ist wieder nicht neu aber noch „lustig“, es sind andere Spielweisen einbezogen, die einen Facettenreichtum auftun. Kompositorisch ist es sauber und klar. Extreme Dynamikgegensätze in kürzester Zeit und Tempowechsel. Das Solospiel der Violine macht das Quartett zu einem anderen als gewöhnlichen Quartett. Der Raum ist auch integriert in zwei Varianten und die Technik gefordert.

Tobias Lampelzammer: […] eine große handwerkliche Sicherheit und Souveränität, einschränkend für mich lediglich eine gewisse Unübersichtlichkeit innerhalb der Fülle an Spielanweisungen und deren mir nicht immer offensichtlichen Zweck. Beispiel: Warum die Geige wie eine Viola da gamba halten: Geht es um das Bild oder soll ein spezieller Klang damit einhergehen? Auch die Rolle der Verstärkung finde ich nicht eindeutig genug definiert. Trotzdem ein interessantes Stück.

"Insel" für Streichquartett von Suk Joo Chang

Home Suk Joo Chang

Suk Joo Chang, geboren 1971 in Südkorea, studierte an der Dankook Universität in Korea im Bachelor- und anschließend im Masterstudiengang Komposition. Derzeit studiert er Komposition an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt und wird im April 2011 dieses Studium abschließen. Suk Joo Chang nahm an zahlreichen Wettbewerben teil und gewann unter anderem den ersten Preis bei der “Contemporary Music Society In Seoul” 2000, beim „Nan-pa Music Festival” 2001 und beim „Pan-Music Festival” Kompositionswettbewerb 2001. Darüber hinaus nahm er regelmäßig an Konzerten an der Dankook Universität teil wie beispielsweise dem „Contemporary Music Society In Seoul” und dem „Pan-Music Festival”.
Suk Joo Chang dirigierte von 1990 – 1997 den Kirchenchor in der Hyosungkirche und von 1998 bis 1999 den „Damschor“ an der Dankook Universität. Von 2002 bis 2006 dirigierte er weiterhin die „Elpiss Singers“ und war von 2004 bis 2006 Dozent an der Yeoji und der Kimpo Universität in Korea.

Bewertung der Jury

Helena Tulve: Beautiful score, clear idea, a real serious piece I would like to hear, nice approach to the form.

Ekkard Klemm: Das ist eine richtig ernstzunehmende und sehr sauber gearbeitete Partitur, ein sehr sehr anspruchsvolles Stück, schwierig zu spielen.

Claudia Herr: Die Idee mit der Insel ist für mich nachvollziehbar innerhalb der Komposition und ich mag die ausgenutzten Extreme / Gegensätze im Tempo und Tonumfang. Es fängt verblüffend einfach an, bringt akkordische Halbtonklänge und steigert sich gut bis zum „Aufbäumen“ kurz vor dem wunderbaren Schluss.

Tobias Lampelzammer: […] eine sorgfältige und dicht ausgearbeitete Partitur, mit klugen rhythmischen Strukturen und sinnvollen klanglichen Entwicklungen, die eine große Sicherheit im Umgang mit musikalischen Mitteln und deren Umsetzung beweist.